29.11.2015 Migrantinnen in Pflegeberufe – Chance und Herausforderung

29.11.2015

Innovative Denkanstöße, gute Unterhaltung und neue Netzwerkpartner – das ist das Resümee der Dialogveranstaltung, die der Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe im Rahmen des Projektes „Netzwerk W“ durchführte. Sie richtete sich insbesondere an Institutionen in der Pflege, an Multiplikatoren sowie an Migrantinnen, die ihre professionelle Zukunft in einem Pflegeberuf sehen.

Anlass der Veranstaltung war der gegenwärtige „Pflegenotstand“, der sich im Zuge der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland zukünftig noch verstärken wird. Ein Thema, mit dem sich die meisten Menschen erst dann beschäftigen, wenn es sie persönlich oder einen ihrer Angehörigen trifft.

Damit die Pflege trotz allem auch in Zukunft funktioniert, haben sich Akteure der Altenpflege zusammengetan und miteinander diskutiert. Mit von der Partie waren Cornelia Schlehbusch, Landeskoordinatorin Netzwerk W, Edith Kühnle, Geschäftsführung Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe, Ursula Schubert-Sarellas von der Arbeitsagentur Bonn, Michael Masson vom Wilhelmine-Lübke-Haus, Bärbel Strick vom Kölner Flüchtlingsrat, Annette Döhner vom Bildungswerk für Friedensarbeit und Beatrix Bos-Ferchow vom Netzwerk Integration durch Qualifikation. Dabei trat nicht nur geballtes Fachwissen zutage; es zeigte sich auch, dass zwar unterschiedliche Standpunkte und Sichtweisen vertreten waren, alle jedoch das gleiche Ziel hatten: Die Verhinderung einer zukünftigen „Pflege-Misere“.

Eine besonders vielversprechende Strategie liegt in der Gewinnung und Ausbildung von Migrantinnen, die entweder seit langem in Deutschland leben und zu einem großen Teil nicht berufstätig sind, oder Frauen, die aktuell nach Deutschland einwandern. Hier liegt der Schlüssel des Erfolges zuallererst in der Vermittlung von Deutschkenntnissen. Denn nur so werden die Migrantinnen in die Lage versetzt, an einer professionellen Ausbildung teilzunehmen, diese erfolgreich abzuschließen und wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen. Niedrigschwellige Angebote, Fürsprecherinnen, mit denen sich die Migrantinnen identifizieren und ein ganzheitlicher Unterricht, in dem nicht nur Fachwissen vermittelt wird, sondern zugleich Deutsch als Fremdsprache gelehrt wird, sind optimal geeignet, um den Weg in die Pflege zu ebnen.

Bestes Beispiel, dass dies gelingen kann, ist das aktuelle Programm „*Mütter mit Migrations-hintergrund steigen ein“, das Shilan Fendi vom Bonner Verein für Pflege- und Gesundheits-berufe vorstellte. Mit großer Begeisterung erzählten „ihre *MüMis“ von den Erfahrungen und Erfolgserlebnissen, die sie dabei erleben. Und dass dabei nicht nur reines Wissen vermittelt wird, sondern auch Spaß und Gemeinschaft dazu gehören, zeigte dann auch der abschlie-ßende Auftritt des „*MüMi-Chores“ mit dem eigens komponierten Lied „Sei willkommen!“.

Ihre Ansprechpartnerin:

Birgit Schierbaum
Leitung Marketing & Öffentlichkeitsarbeit
schierbaum[at]fachseminar-altenpflege-bonn.de
Tel: 0228-965454-0