Die Erwerbsquote von Asylsuchenden, geduldeten oder anerkannten Flüchtlingen ist sehr niedrig. Gründe sind geringe Sprachkenntnisse, das Fehlen von Abschlüssen im Heimatland bzw. deren Nichtanerkennung in Deutschland. Falls Beschäftigung stattfindet, dann meist im unqualifizierten, gering vergüteten Bereich. Und das, obwohl insbesondere im Handwerk und in der Pflege ein großer Fachkräftebedarf besteht. Hier gibt es auch für Geflüchtete große Chancen auf Einbindung in eine qualifizierte Berufstätigkeit mit Aufstiegsperspektiven.
Neues Projekt zur beruflichen Integration von Flüchtlingen
Am 02.05.2017 startet in Bonn das Projekt BeQuFA für die berufliche Integration von Flüchtlingen. BeQuFA ist die Abkürzung für Berufsfeldbezogene Qualifizierung von Flüchtlingen und Asylbewerbern in überbetrieblichen Bildungsstätten und staatlichen Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen. Teilnehmen können alle Flüchtlinge und Asylbewerber mit beruflichen Erfahrungen in folgenden Bereichen: Altenpflege, Krankenpflege, Hebamme, Physiotherapie, Arzthelfer, medizinische Assistenz, Laborassistenz, Kinderpflege und verwandte Berufe.
Ziele des Projektes
- nachhaltige und strukturelle Integration in den Arbeitsmarkt. Im Einzelnen gehören dazu:
- Heranführung der Teilnehmer an das deutsche Ausbildungs- und Beschäftigungssystem
- Vermittlung deutscher berufsbezogener Sprachkenntnisse, die für eine berufliche Eingliederung notwendig sind
- Vermittlung fachtheoretischer und fachpraktischer Grundkenntnisse
- Übergang in eine weiterführende Qualifizierung oder Aufnahme einer Ausbildung / Beschäftigung
Inhalte des Projektes
- Sprachunterricht, Vermittlung von fachsprachlichen Deutschkenntnissen im Bereich Pflege
- Vorstellung ausgewählter Berufsfelder aus dem Pflege- und Gesundheitsbereich
- Vermittlung von Schlüsselqualifikationen, z.B. Lernmethoden, Zeit- und Zielmanagement, Testkompetenz, interkulturelle Kompetenz
- EDV-Kenntnisse
- Berufsfachliche Inhalte (Schwerpunkt Pflege und Hauswirtschaft, z.B. Krankheitsbilder und Pflege, erste Hilfe, Hygiene)
- Unterstützung der individuellen Voraussetzungen
- Vermittlung von Praktika und ggf. Ausbildungsstellen
Rahmenbedingungen
Die Teilnahme ist für die Geflüchteten kostenfrei.
Das Projekt startet am 02. Mai 2017, dauert sechs Monate und hat einen Umfang von 30 Wochenstunden inkl. Praktikum.
Die Unterrichtsräume sind aus Bonn, Alfter und Bornheim mit der Linie 18 oder 16 gut zu erreichen.
Kontakt
Shilan Fendi, Projektleiterin
fendi@bv-pg.de
Tel: 0228-965454-0
Förderung
Die Maßnahme ist Teil des Förderprogrammes „Integration durch Qualifizierung (IQ)“, das durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Bundesagentur für Arbeit (BA) gefördert wird.
Medienberichte
Unser Projekt ist auch bei den Medien auf großes Interesse gestoßen. Lesen/sehen Sie hier die Beiträge:
- Spiegel
- Deutsche Welle
- RTVI (privater russischer Fernsehsender)
- WDR-Lokalzeit Bonn (17.08.2017)