19.12.2016 Flüchtlinge als Anwärter auf einen Pflegeberuf

19.12.2016

Interessiert hörte Coletta Manemann, Integrationsbeauftragte der Stadt Bonn, den Plänen und Fragen der Flüchtlinge zu, die an einer Qualifizierungsmaßnahme für zukünftige Altenpfleger teilnehmen. Manemann ist ämterübergreifend für das Thema Integration in Bonn verantwortlich und hat sich auf die Fahne geschrieben, die Integration von Migranten allgemein und aktuell besonders die von Flüchtlingen voranzutreiben.

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Coletta Manemann, Integrationsbeauftragte der Stadt Bonn, und die Projektteilnehmer

In dieser Funktion besuchte sie heute den Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e.V..

Dort wird zurzeit ein Projekt im Rahmen von „Integration durch Qualifizierung“ durchgeführt, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert wird und das Ziel der beruflichen Integration von Flüchtlingen in die Altenpflege hat. Die Teilnehmer des Projektes verbessern innerhalb des Projektes ihre Deutschkenntnisse und eignen sich Fachvokabular für den Pflegeberuf an. Dass Altenpflege in Deutschland ein Beruf – noch dazu mit hohem Fachkräftebedarf – ist, mussten sie beim Bonner Verein erst lernen, denn vielen Flüchtlingen ist der Beruf des Altenpflegers unbekannt. Das liegt daran, dass alte Menschen in den Heimatländern meist innerhalb der Familien gepflegt werden.

Die Erfahrungen des Bonner Vereins haben gezeigt, dass viele Flüchtlinge in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis gerne in der professionellen Altenpflege tätig werden möchten. Dies bietet zugleich der Gesellschaft eine große Chance gegen den Fachkräftemangel in der Pflege, denn in Anbetracht der demografischen Entwicklung ist die Fachkräftesicherung in der Altenpflege eine der größten aktuellen Herausforderungen. Bereits heute fehlen deutschlandweit ca. 30.000 Pflegekräfte. Mit Auszubildenden aus Deutschland allein ist dieser Bedarf nicht abzudecken.

Wie auch Coletta Manemann beobachten konnte, sind die Teilnehmer des Projektes hochmotiviert. Sie befürwortet deshalb die Pläne des Bonner Vereins für Pflege- und Gesundheitsberufe, in den nächsten Jahren noch weitere Flüchtlinge für eine Ausbildung in der Pflege zu qualifizieren. Sie und die Verantwortlichen im Bonner Verein sind optimistisch, dass geflüchtete Menschen mit solchem Potenzial dann auch die hohen ausländerrechtlichen Hürden nehmen können.

Ihre Ansprechpartnerin:

Birgit Schierbaum
Leitung Marketing & Öffentlichkeitsarbeit
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Tel: 0228-965454-0